Ja, die Jecken sind los – das stand zumindest für den ersten Umzug nach drei Jahren wieder auf dem Programm, aber mit Düsseldorf oder Köln konnte man das leider nicht vergleichen, was (mit angezogener Handbremse) heute über den Kudamm entlang zu beobachten war.
Auf der rund vier Kilometer langen Strecke versuchten verschiedene Gruppen und Vereine mit einigen hundert Teilnehmern, trotzdem für Stimmung zu sorgen. Mit von der Partie war auch Schlagerstar Frank Zander, der auf seinem eigenen Wagen nicht nur mit der Hertha-Hymne „Nur nach Hause“ Live-Musik unters Volk brachte. Direkt im Anschluss fand rund um die Gedächtniskirche auf dem Breitscheidplatz eine große Abschlussveranstaltung statt.
Aber der Berliner (Zugereiste inklusive) ist halt von jeher skeptisch, was verordneten Spaß anbelangt. Dabei konnte man nicht mal dem Wetter die Schuld in die Schuhe schieben und auch Kamelle waren ausreichend vorbereitet. Blöd nur, wenn die am Straßenrand Stehenden von den Karnevalisten permanent dazu aufgefordert werden müssen, nach Kamelle zu rufen, um welche zu bekommen. Dann etwas verschämt gucken, um dann mit herablassender Geste doch die Bonbons aufzusammeln, die vor den Füßen liegen. Im besten Fall kann man noch sein Kind vorschicken…
Da braucht’s vermutlich doch noch Einiges an rheinischer Nachhilfe, denn wer einmal in Köln oder Düsseldorf Karneval erlebt hat, weiß wie Party aussieht. Karneval der Kulturen funktioniert doch auch.