Für 30 Jahre hat die Deutsche Bahn der Berliner Stadtmission das Gewölbe im nördlichen Bereich des Bahnhofs Zoo mietfrei zur Verfügung gestellt. Dank der Hilfe von Sponsoren ist nun bald der Umbau so weit, dass aus den Räumen ein Beratungs- und Informationszentrum für Obdachlose und arme Menschen werden kann. Die offizielle Eröffnung ist wegen der Corona-Pandemie auf den 12. Februar 2021 verschoben worden. Dann werden Elke Büdenbender, die Frau des Bundespräsidenten, Bahnchef Richard Lutz und auch der Regierende Bürgermeister Michael Müller erwartet.
Obwohl an einigen Stellen noch gearbeitet wird, hat sich Heike Schmitt-Schmelz, Bezirksstadträtin für Jugend, Familie, Bildung, Sport und Kultur die Räume vom neuen Leiter des Zentrums, Tobias Schröder, bereits zeigen und erklären lassen. Auf 500 Quadratmetern sollen künftig Sozialarbeiter, Pädagogen und Seelsorger arbeiten, um Obdachlosen Perspektiven aufzuzeigen und ihnen eine gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Neben einem Beratungsangebot ist auch ein Kulturprogramm mit Ausstellungen geplant. Genutzt werden sollen die Räume auch für Seminare und Weiterbildungsangebote, die sich an Unternehmen oder an Schulen richten, die sich über Obdachlosigkeit und Armut informieren wollen.
Ein Highlight stellt ein Faltaltar des Berliner Künstler Pit Arens dar, der das Ergebnis eines Wettbewerbs „Kunst am Bau“ ist, den die Berliner Stadtmission ausgelobt hat. Durchgeführt wurde er von der Abteilung Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt des Bezirksamts in Kooperation mit dem Büro für Kunst im öffentlichen Raum – Kulturwerk des bbk berlin. Für Ellen Eidt, die Dienstbereichsleiterin Diakonie bei der Stadtmission, symbolisiert der Altar den Ort, an dem er nun künftig stehen wird oder wie ein Koffer zusammengeklappt an der Wand unter dem Kreuz stehen soll. „Der Bahnhof Zoo ist ein Ort des Reisens, aber auch ein Ort der Begegnung und des Ankommens“, sagt die Religionspädagogin.
Heike Schmitt-Schmelz:
„Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit und sehe viele Chancen, die dieses Zentrum an einem Ort wie die Bahnhof Zoo bietet. Das Zentrum kann zu einem Ort des Austauschs mit den unterschiedlichsten Menschen werden. Ich möchte gemeinsam mit der Stadtmission und den Mitarbeitern überlegen, welche Projekte wir zusammen stemmen können – sei es die Zusammenarbeit mit den Schulen in unserem Bezirk oder mit Kulturschaffenden.